Wer sagt eigentlich, dass Krapfen (Kreppel, Berliner, Pfannkuchen, Beignets…. wie nennt man die bei Euch?) nur etwas für Fasching oder Silvester seien? Ich hab da was für Euch, wirklich morgens mit Kaffeetasse auf dem Fußboden vor dem Terrassenfenster sitzend in meinen Kopf gesprungen: Warum nicht mal Weihnachtskrapfen in der Vorweihnachtszeit zaubern?
Mit Zimt (oder Lebkuchengewürz, wer möchte) im Kreppel-/Berliner- oder Beignet-Teig (je nachdem, wie man es nennen mag, gell) und mit Keksausstechern in weihnachtstaugliches Gewand gebracht.
Von Jahr zu Jahr (ver)mehren sich die Keksausstecher, zahlreiche Sterne, Nikolausstiefel, Lebkuchenmänner und Sternschnuppen, aber auch ausgefalleneres wie der Ugly Christmas Sweater, Pilze, VW-Busse, die Freiheitsstatue oder eine Birkin Bag warten brav in ihrer Ausstechformenkiste und freuen sich 11 Monate lang auf endlichen Einsatz.
In diesem Falle rate ich jedoch von zu filigranen Ausstechexperimenten ab, denn der noch etwas aufgehende Hefeteig der Kreppel macht allzu feine Ausstechpläne vermutlich zunichte. Selbst nicht zu ausgeprägte Sternspitzen wurden im Fett eher zu Star Wars anmutenden Planeten-Krapfen. Daher hüpften hier vor allem spitze Sterne ins heiße Fett, bevor sie dick gepuderzuckert auf unseren Nachmittags-Couchtisch wanderten. Was – wenn ich das gerade hier selber so lese – etwas wie teeren und federn anhört. Aber eben in lieb, soulfoodös und herzwärmend.
Solltet Ihr diese kleinen bezaubernden Teilchen Euch und Eurer Familie mal als kleine Überraschung an einem kalten Tag zaubern wollen: hier das Rezept
Rezept für weihnachtliche Zimt-Krapfen – christmas beignets
Zutaten:
100g Butter
250ml zimmertemperierte Milch
60g Zucker
1 Packung Trockenhefe
60ml lauwarmes Wasser
ca. 700g Mehl
3/4 EL gemahlener Zimt
3 Eier (Gr. M), zuvor schon leicht verquirlt
ca. 1 Liter Pflanzenöl zum Ausbacken, ich habe Sonnenblumenöl verwendet
außerdem:
Puderzucker zum Garnieren
geschmolzene Schokolade oder Marmelade zum Dippen wer mag
Zubereitung:
- Zunächst die Butter schmelzen, dann zur Seite stellen und handwarm abkühlen lassen.
- Zimmertemperierte Milch (wäre sie zu kalt, könnte die Hefe unglücklich schauen), Zucker, Trockenhefe und lauwarmes Wasser in einer großen Rührschüssel (am besten einer Küchenmaschine) vermengen und 10 Minuten lang arbeiten lassen.
- In der Zeit gerne schon mal 700g Mehl abwiegen und mit Zimt mischen. Diese dann gemeinsam mit der zuvor geschmolzenen Butter und den verquirlten Eiern in die Hefemischung geben und mehrere Minuten lang kneten, bis der Teig elastisch wird. Löst er sich nicht vom Schüsselrand und ist zu klebrig, gerne nach und nach etwas mehr Mehl dazu geben. Zu trocken sollte er aber nicht werden. Den Teig dann zu einer Kugel formen und in einer sauberen Schüssel Handtuchbedeckt ca. 1 Stunde lang an einem warmen, zugfreien Ort gehen lassen. Ist bei mir übrigens die Fußbodenheizung im Bad, Hefeteig liebt diesen Ort. Der Hefeteig sollte sich sichtlich vergrößert haben.
- Den aufgegangenen Hefeteig mit der Faust einboxen, aus der Schüssel holen und mit einem Nudelholz auf einer ganz ganz leicht bemehlten Unterlage ca. 1,5-2cm dünn ausrollen.
- Nun mit Ausstechförmchen Sterne und Co nach Lust und Laune ausstechen. Zu filigrane Ausstech-Formen werden beim Ausbacken vermutlich nicht bestehen bleiben, ich habe mich hier also für einfache Sterne (mit jedoch ausgeprägten Spitzen) und Lebkuchenmänner entschieden.
- Einen großen Topf mit Öl erhitzen. Am besten verwendet man hier ein Thermometer, denn die einzige Hürde bei dem Rezept ist es, die richtige Ausbacktemperatur zu finden. Sie sollte bei ca. 175-180°C liegen. Ist das Fett nicht heiß genug, saugen sich die Krapfen voll mit Öl, bevor sie aussen geschlossen werden können. Ist das Fett zu heiß, verbrennen die Krapfen äußerlich, bevor sie innen garen konnten. Ich verwende ein solches Zuckerthermometer (*Amazon Partnerlink), das auch hohe Temperaturen gut ab kann und lasse es während des ganzen Ausbackens im Topf. So kann man zwischendurch immer mal wieder herunter- oder hochregulieren, den Topf vom Kochfeld ziehen wenn das Fett zu heiss wird.
- Nun mehrere ausgestochene Krapfen Teiglinge vorsichtig (heißes Fett ist kein Spaß!) ins Öl geben und von jeder Seite ca. 1 Minute lang ausbacken. Dann mit einem Edelstahl (nicht Plastik-) Schöpflöffel (Amazon Link) herausheben, über dem Topf das Fett abtropfen lassen und die Krapfen auf einen mit Küchenpapier belegten Teller geben.
- Sind alle Krapfen ausgebacken, kann man sie schön dick mit Puderzucker bedecken, wer mag dippt sie in geschmolzene Schokolade oder Pflaumenmus.
15 Minuten später sah das übrigens so aus:
Was ich noch sagen wollte: wie man das zum Ausbacken verwendete Fett entsorgt, ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich. Bitte nicht in den Ausfluss oder ins Klo kippen. Allermeistens dürfen solche kleinen haushaltsüblichen Mengen im Hausmüll entsorgt werden.
Hier das Rezept noch mal zum Ausdrucken:
Rezept für weihnachtliche Zimt Krapfen
Zutaten
- 100 g Butter
- 250 ml zimmertemperierte Milch (ich habe fettarme verwendet)
- 60 g Zucker
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 60 ml lauwarmes Wasser
- ca. 700 g Mehl
- 3/4 EL Zimt
- 3 Eier (Gr. M), leicht verquirlt
- ca. 1 Liter Pflanzenöl wie Sonnenblumenöl
außerdem:
- Puderzucker
Anleitungen
- Zunächst die Butter schmelzen, dann zur Seite stellen und handwarm abkühlen lassen.
- Zimmertemperierte Milch (wäre sie zu kalt, könnte die Hefe unglücklich schauen), Zucker, Trockenhefe und lauwarmes Wasser in einer großen Rührschüssel (am besten einer Küchenmaschine) vermengen und 10 Minuten lang arbeiten lassen.
- In der Zeit gerne schon mal 700g Mehl abwiegen und mit Zimt mischen. Diese dann gemeinsam mit der zuvor geschmolzenen Butter und den verquirlten Eiern in die Hefemischung geben und mehrere Minuten lang kneten, bis der Teig elastisch wird. Löst er sich nicht vom Schüsselrand und ist zu klebrig, gerne nach und nach etwas mehr Mehl dazu geben. Zu trocken sollte er aber nicht werden. Den Teig dann zu einer Kugel formen und in einer sauberen Schüssel Handtuchbedeckt ca. 1 Stunde lang an einem warmen, zugfreien Ort gehen lassen. Ist bei mir übrigens die Fußbodenheizung im Bad, Hefeteig liebt diesen Ort. Der Hefeteig sollte sich sichtlich vergrößert haben.
- Den aufgegangenen Hefeteig mit der Faust einboxen, aus der Schüssel holen und mit einem Nudelholz auf einer ganz ganz leicht bemehlten Unterlage ca. 1,5-2cm dünn ausrollen.
- Nun mit Ausstechförmchen Sterne und Co nach Lust und Laune ausstechen. Zu filigrane Ausstech-Formen werden beim Ausbacken vermutlich nicht bestehen bleiben, ich habe mich hier also für einfache Sterne und Lebkuchenmänner entschieden.
- Einen großen Topf mit Öl erhitzen. Am besten verwendet man hier ein Thermometer, denn die einzige Hürde bei dem Rezept ist es, die richtige Ausbacktemperatur zu finden. Sie sollte bei ca. 175-180°C liegen. Ist das Fett nicht heiß genug, saugen sich die Krapfen voll mit Öl, bevor sie aussen geschlossen werden können. Ist das Fett zu heiß, verbrennen die Krapfen äußerlich, bevor sie innen garen konnten. Ich verwende ein solches Zuckerthermometer (*Amazon Partnerlink), das auch hohe Temperaturen gut ab kann und lasse es während des ganzen Ausbackens im Topf. So kann man zwischendurch immer mal wieder herunter- oder hochregulieren, den Topf vom Kochfeld ziehen wenn das Fett zu heiss wird.
- Nun mehrere ausgestochene Krapfen Teiglinge vorsichtig (heißes Fett ist kein Spaß!) ins Öl geben und von jeder Seite ca. 1 Minute lang ausbacken. Dann mit einem Edelstahl (nicht Plastik-) Schöpflöffel (Amazon Link) herausheben, über dem Topf das Fett abtropfen lassen und die Krapfen auf einen mit Küchenpapier belegten Teller geben.
- Sind alle Krapfen ausgebacken, kann man sie schön dick mit Puderzucker bedecken, wer mag dippt sie in geschmolzene Schokolade oder Pflaumenmus.
Habt einen wundervollen Tag Ihr lieben! Mit den besten Menschen die Ihr schnappen könnt und immer gutem Essen auf den Tellern
Eure Jeanny
*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Amazon Partnerlink bedeutet, dass ich, solltet Ihr auf meine Empfehlung hin etwas erwerben, eine klitzekleine Provision erhalte.
6 Kommentare
Hi Jeanny,
ich habe heute dein Rezept ausprobiert. Die kleinen Krapfen oder Schmalzkuchen wie sie hier in Bremen ja heißen sind sehr lecker geworden, vor allem warm sind sie gut.
Ich bin leider keine große Backexpertin und habe vorher vergebens nach einer Angabe gesucht wie viele kleine Sterne und Herzen denn am Ende herauskommen. Nun muss ich sagen ich habe eine Keramikform (ähnlich wie auf deinem Foto) und drei relativ große Tupperdosen randvoll gefüllt. Ich wohne (nur) mit meinem Freund zusammen und wir schaffen es im Leben nicht die heute Abend noch aufzufuttern. Ich hätte es mir bei 700 g Mehl natürlich schon denken können, dass ich damit eine Großfamilie hätte ernähren können. Ich werde nächstes Mal höchstens die Hälfte des Teiges machen oder 1/3. Morgen werden sie ja wahrscheinlich leider nicht mehr schmecken. Vielleicht magst du dein Rezept erweitern mit der Angabe wieviele Krapfen man am Ende rausbekommt?
Viele Grüße, Laura
Hallo liebe Laura, ich freu mich, dass Du die Krapfen mochtest! Werde sie die Tage auch noch mal backen, wenn Familie kommt.
In dem ausdruckbaren Rezept steht immer die Portions- oder Personenzahl. Hier allerdings recht vage, da es ja auch etwas von der Größe der Ausstechformen abhängt :)
Hab ein feines Fest!
LG aus HB
Jeanny
Das gehört aufjedenfall in die plätzchendose. Bin sowieso schon fleißig dabei für Weihnachten zu backen. Ich denke das diese knabbere ganz schnell weg sein wird:D ist auch besser so. Dann bleibt nichts mehr übrig;) welche Verzierung könnte man noch drauf machen ? Würden solche Streusel auch passen?
liebe jeanny
seit längerem verfolge ich dich auf instagramm und bin jedesmal hin und weg von deinen ideen :) leider vertrage ich keine gluten und keine kuhmilch :( ich habe noch nie gewagt, deine rezepte mit alternativen nach zu backen. hast du vielleicht tipps, wies garantiert gelingt? für mehlalternativen wäre ich sehr dankbar!
herzliche grüsse steffi :)
Hallo liebe Steffi, das ist ja doof. Sorry :/ Da ich keine Unverträglichkeiten habe, backe ich nie mit Alternativen, kann daher nicht sicher sagen, wie man am besten austauscht und gebe ungerne Tipps, die ich selber nicht testete. Mag kein Halbwissen verbreiten :)
Es gibt ganz sicher Blogs, die sich nur solchen Rezepten widmen, da wirst Du sicherlich fündig.
Hab einen feinen Sonntag!
Jeanny
Hallo Steffi,
schau doch mal bei Veronika auf https://www.carrotsforclaire.com/ oder beim gleichnamigen Instagram-Account vorbei. Sie hat viele vegane und glutenfreie Backrezepte und gibt auch Tipps zum Austauschen von Mehlsorten und Fetten…
Kombiniert mit Jeannys wunderbaren Gelingtipps zu Hefeteig und co lässt sich da bestimmt etwas schönes backen.
Und ich muss schon sagen, Fettgebäck aus Hefeteig – egal ob gefüllt oder nicht- ist einfach meine Lieglingssünde!
Viele Grüße!
Isa