Einmal König – bzw. Königin sein für einen Tag. Was würdet Ihr tun? Vielleicht würdet Ihr Euch am 6.1. (dem Heiligen Drei Königs-Tag) erst mal diesen leckeren traditionellen selbstgebackenen Dreikönigskuchen ans Bett bringen lassen, dann die in einem der Brötchen traditionell versteckte Mandel finden und sagen: “siehste, deswegen bin ich die Königin”.
Jetzt haben wir etwas Glück, dass wir nicht mehr im 16. Jahrhundert leben, als in dem Dreikönigskuchen eine Bohne versteckt wurde. In einem Elsässischen Wörterbuch berichtet man aus dem Jahre 1572 „noch werden die bonen im königküchen auff die heyligen dreykönigtag gefunden“, und später liest man dann ein : „uff den hl. Dreikönigstag pflegen sie Königskuchen zu backen und in einem iedwedern Kuchen steckt eine Bohne, und wer dan dieselbige bekompt, der wirdt für den König gehalten“ (Quelle).
Bitte kein Rechtschreib-Shaming hier, ich habe das nur abgeschrieben, Schnack vergangener Jahrhunderte eben: I bims, die Kuchen-Rechercheuse. Bei traditionellen Rezepten interessiert mich immer, woher sie stammen. Oftmals sind Opernsängerinnen oder Königinnen mit Rezepten verbunden, zu deren Ehren ein gewitzter Konditormeister das bester Dessert ever kreierte, weilten sie mal in der Stadt und nahmen sich einen Tag Auszeit von einer Kutschfahrt durch die Dynastie.
Der Schweizer Dreikönigskuchen (wie hier gezeigt, nur normalerweise ohne Schokostücke sondern mit Sultaninen oder Rosinen, was in meiner Welt keine Option ist) besteht aus süssem Hefeteig. In einer der Kugeln befindet sich eine Mandel und der Finder darf für einen Tag den King heraushängen lassen. Die Franzosen stehen eher auf die Galette de Rois, ein Blätterteiggebäck mit Marzipanfüllung, in Spanien kennt man einen Roscón de Reyes Hefekranz, teilweise gefüllt mit Puddingcreme. Und viele andere Länder haben da so ihre Dreikönigskuchen-Sitte. Meine Hefe hatte zufälligerweise als MHD den 6.1., wenn das mal kein Wink des Schicksals mit dem Zaunpfahl, nein dem Würfel Hefe war.
Wo wir schon dabei sind, würde ich selbstredend als allererste Amtshandlung Rosinen verbieten, wäre ich Königin. Außerdem – tut mir leid für alle Käse-Afficionados – Blauschimmelkäse und auch grüne Bohnen. Was wären Eure ersten Königinnen- (oder Königs-)-Gesetze?
Hier zur Stärkung und Konzentrationssteigerung – denn König/-in sein ist ein schwerer Job – erst mal das Dreikönigs-Kuchen Rezept nach meiner Gusto. Mit Schokostücken inside, Mandelhobeln und büschn Hagelzucker obenauf.
Lasst knacken!
Rezept für Schweizer Dreikönigskuchen mit Schokostücken
Zutaten:
500g backstarkes Mehl (Type 550)
75g Zucker
1/2 Würfel frische Hefe (ca. 20g)
300ml Milch (ich habe fettarme Milch verwendet)
75g weiche Butter in Würfeln
1 Handvoll backstabile Schokotropfen (nur zur Info: ich verwende gerne die von Dr. Oetker – Werbung unbezahlt unbeauftragt)
1 ganze ungehäutete Mandel
1 Eigelb (Gr. M)
1 EL Milch
1 Handvoll Mandelhobel
Hagelzucker (optional)
Zubereitung:
- Zunächst den Hefeteig zubereiten. Hierfür Mehl, Zucker und die Hefe (leicht zerbröselt) in eine Rührschüssel geben. Ich knete Hefeteig gerne in meiner Küchenmaschine.
- Milch und Butter in einem kleinen Topf auf dem Herd bei niedriger bis mittlerer Hitze handwarm (!) erwärmen. Bitte nicht zu heiß werden lassen. Sollte das aus Versehen geschehen sein, einfach etwas abkühlen lassen.
- Die Milch dann zur Mehlmixtur geben und mit Händen oder dem Knethaken der Küchenmaschinen mehrere Minuten lang zu einem glatten, elastischen, geschmeidigen Teig kneten. Er sollte sich vom Schüsselrand lösen.
- Den Teig in eine Rührschüssel (Amazon Partnerlink*) geben, Frischhaltefolie darüber spannen, dann noch ein Geschirrhandtuch oben drüber und ab damit an einen warmen, zugfreien Ort. Dort verbringt der Teig dann ca. 90-120 Minuten, bis er sich das Volumen betreffend ca. verdoppelt hat.
- Den Teig dann aus der Schüssel nehmen und die Schokotropfen darunter kneten.
- Ein Fünftel des Teiges entnehmen. Hieraus wird die mittlere größere Kugel des Dreikönigs-Kuchens. Zu einer Kugel formen und mittig auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
- Aus dem restlichen Teig 8 gleichgroße Teigstücke entnehmen und zu Kugeln formen. Die Mandel in einem Teigling verstecken. Um den größeren Teig herum legen, abdecken und erneut 20-30 Minuten lang gehen lassen.
- Unterdessen den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Eigelb und Milch verquirlen, die Kugeln damit bestreichen und den Mandelhobeln sowie – wer mag – Hagelzucker bestreuen.
- Den Dreikönigs-Kuchen dann ca. 30 Minuten lang backen. Er sollte sich leicht hohl anhören, wenn man anklopft.
- Am besten sollte man den Dreikönigs-Kuchen am Tag des Verzehrs zubereiten.
Hier das Rezept noch mal zum Ausdrucken:
Rezept für Dreikönigskuchen aus süssem Hefeteig mit Schokostücken
Zutaten
- 500 g backstarkes Mehl (Type 550)
- 75 g Zucker
- 20 g frische Hefe (ca. ein halber Würfel)
- 300 ml Milch
- 75 g weiche Butter in Würfeln
- 1 Handvoll backstabile Schokotropfen (ich verwende Dr. Oetker backstabile Schokotropfen - Werbung unbezahlt unbeauftragt)
- 1 ganze ungehäutete Mandel zum Verstecken
- 1 Eigelb (Gr. M)
- 1 EL Milch
- 1 Handvoll Mandelhobel
- Hagelzucker (optional)
Anleitungen
- Zunächst den Hefeteig zubereiten. Hierfür Mehl, Zucker und die Hefe (leicht zerbröselt) in eine Rührschüssel geben. Ich knete Hefeteig gerne in meiner Küchenmaschine.
- Milch und Butter in einem kleinen Topf auf dem Herd bei niedriger bis mittlerer Hitze handwarm (!) erwärmen. Bitte nicht zu heiß werden lassen. Sollte das aus Versehen geschehen sein, einfach etwas abkühlen lassen.
- Die Milch dann zur Mehlmixtur geben und mit Händen oder dem Knethaken der Küchenmaschinen mehrere Minuten lang zu einem glatten, elastischen, geschmeidigen Teig kneten. Er sollte sich vom Schüsselrand lösen.
- Den Teig in eine Rührschüssel geben, Frischhaltefolie darüber spannen, dann noch ein Geschirrhandtuch oben drüber und ab damit an einen warmen, zugfreien Ort. Dort geht der Teig dann ca. 90-120 Minuten, bis er sich das Volumen betreffend ca. verdoppelt hat.
- Den Teig dann aus der Schüssel nehmen und die Schokotropfen darunter kneten.
- Ein Fünftel des Teiges entnehmen. Hieraus wird die mittlere größere Kugel des Dreikönigs-Kuchens. Zu einer Kugel formen und mittig auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
- Aus dem restlichen Teig 8 gleichgroße Teigstücke entnehmen und zu Kugeln formen. Die Mandel in einem Teigling verstecken. Um den größeren Teig herum legen, abdecken und erneut 20-30 Minuten lang gehen lassen.
- Unterdessen den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Eigelb und Milch verquirlen, die Kugeln damit bestreichen und den Mandelhobeln bestreuen.
- Den Dreikönigs-Kuchen dann ca. 30 Minuten lang backen. Er sollte sich leicht hohl anhören, wenn man anklopft.
- Am besten sollte man den Dreikönigs-Kuchen am Tag des Verzehrs zubereiten.
Habt ein wundervolles Wochenende Ihr lieben!
Eure Jeanny
Wenn Ihr meine Rezepte nachbackt, freue ich mich über Kommentare, die gebackenen Werke auf Instagram (am besten mit @zuckerzimtundliebe und #zuckerzimtundliebe taggen, damit es mir auch nicht entgeht) und ein kleines Hallo.
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14 Kommentare
Der Dreikönigskuchen war echt fluffig und lecker. Ich würde noch das Salz auf das Salz aufs Rezept drauf nehmen, denn ohne Salz schmeckt es einfach nur süss.
Danke für das leckere Rezept😉 Hier in Spanien ist der „Roscón de Reyes“ ein süßer Hefezopf mit Rosenwasser aromatisiert und mit kandierten Früchten belegt, klassisch ohne Füllung. Eingebacken werden eine Bohne und eine kleine Königsfigur. Wer die Figur in seinem Stück findet, ist König des Abends und wer die Bohne hat, muss nächstes Jahr den Roscón spendieren. Happy Reyes 🙋♀️
Mein erster Dreikönigskuchen war ein voller Erfolg – und mein Mann durfte den ganzen Nachmittag die Krone tragen ;)
Deine Rezepte sind einfach gelingsicher, ich vertraue dir blind ;)
Danke dafür und viele Grüße
Katharina
Tausend Dank, liebe Katharina und herzlichen Glückwunsch dem Königsgemahl :)
Wäre es möglich, den Hefeteig über Nacht im Kühlschrank gehen zu lassen? Ich bin mir da immer unsicher, ob das mit Butter und Ei im Teig auch geht.
Kindheitserinnerungen kommen hoch! Ich kenne es so dass zumindest im Elsass so kleine tonfigürchen eingebacken werden.. aber meine Kinder sind noch zu klein daher ist die Mandel toll! Ich glaub ich hab den Schritt überlesen wo bzw. wann die Mandel ihren Auftritt hat, habe es aber jetzt in eine der kleineren Kugel reingemacht. Nachdem ich Rosinen HASSE ist das Rezept wir für mich gemacht!! Danke!
Hallo Bilen,
Ich habe es so gemacht, den Teig vorbereitet und über Nacht bei Zimmertemperatur gehen lassen. Dann am morgen wie gewohnt weitermachen, hat wunderbar geklappt.
Danke Jeanny für das einfache Rezept!
perfektes Rezept. Da sieht man mal wieder, dass das Gute oft einfach ist und dennoch gewaltig aussehen kann. Ich werde das auf jeden Fall nachkochen und auf dem Blog uach mal posten. Mal sehen ob ich eine Variante finde, mir schwebt die Kombination mit Pflaumenmus vor. LG
Moah! Der schmeckt hier sicher auch allen und ist dank eingeschränkter Zutatenliste supersonntagskompatibel🥰! Teig geht schon im Dampfgarer wahrend ich schreibe😄. Brw: Ich würde Rosenkohl auf deine Verbotsliste setzen. Und den ekligen Schweinebauch im schleswig-holsteinischen Grünkohl😇!
LG🙋🏼♀️Metta
Hallo Metta, haaa, recht hast Du. Und Blauschimmelkäse. Gar nicht meins :)
Feinen Sonntag Dir
Jeanny
War heute in unserer Familie der Superschmaus und ich war die Königin, obwohl mein Sohn den “König” in seinem Stück gefunden hat!😉 Ich habe allerdings noch Salz zugegeben. Schmeckt uns einfach besser, aber kann jede machen wie sie mag.
Danke für die Anregung und allen einen schönen Dreikönigstag morgen!
Glg aus der Schweiz🙋♀️
Liebe Eve,
ganz ganz lieben Dank in die Schweiz für den lieben Kommentar und Euch royaler Familie einen wunderbaren Wochenstart.
Jeanny
Oh, sieht das gut aus!
Einfach perfekt für Heilig-Drei-König und ein Sonntagsfrühstück dazu!
Danke für das Rezept :)
xx Rena