Guten Tag, Du 2018. Nach einer kleinen Schaffenspause bin ich wieder da und bereit, Backrezepte zu kreieren, fleissig zu naschen, das alles fotografisch festzuhalten und mit Euch auszutauschen. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich vom faulen Weihnachtsferien-Sofa erheben konnte. Böse Zungen behaupten, man könne meinen Körperabdruck vermutlich nie wieder aus dem Polster rausbügeln und ich hätte womöglich demnächst von der Feuerwehr aus diesem Möbelstück herausgeschnitten werden müssen.
Netflix hab ich leergeschaut, Gilmore Girls noch mal durchgerockt, Schmonzetten* (Amazon Partnerlink) gelesen, mit dem Sohnemann das neue Spielzeug bespielt was das Zeug hält, wir waren Schlittschuhfahren (kaum verlernt, ein Wunder!), schoben uns durch sehr volle IKEAs, feierten Pizzaabende und Raclette-Feste. An Silvester habe ich wie immer Oropax-beseelt geschlafen und kurze Zeit später noch den Geburtstag meines Sohnes gefeiert. Wir kommen hier gegen Jahresende nie aus dem Feiern und Faulsein heraus. Jetzt aber habe ich es geschafft und habe Feuer unterm Po, neue Rezepte auszuprobieren.
Lasst uns einfach mit Frühstück beginnen. Frische, warme Brezeln. Aus dem eigenen Ofen. Stellt Euch das vor! Ja, das könntet Ihr sein, die gerade ein Blech duftenden süssen Gebäcks aus dem Ofen zaubern, das sogar mit Schokostücken inside punkten kann und dann zur Freude aller auch noch mit Butter bepinselt und in Zucker mit Zimt (und Liebe, ist klar) getoppt wird. Vielleicht würdet Ihr dann einen Heiratsantrag erhalten oder einen Orden aus FIMO mit Aufschrift ‘Topmutti No. 1‘.
Nachbarn klingelten dann – natürlich aus vollends fadenscheinigen Gründen (“Hast Du zufällig ein Ei, das Du mir leihen könntest?”) – an der Tür, weil der unwiderstehliche Duft warmen Hefeteiges durch alle Türritzen zu ihnen drang und Alexa spielt vor lauter Glück “Sing Halleluja” (ja, das von Dr. Alban). Ja, das könntet Ihr sein.
Wie? Na so: Hier das Rezept und wer noch immer Schiss vor Hefeteig hat, Hefeteig geht ganz einfach. Hier in meiner Backschule für gelingsicheren Hefeteig noch mal erläutert. Lasst knacken in 2018! Nur das beste für Euch und natürlich das Rezept für superfluffige softe süsse Zucker-Zimt-Brezeln mit Chocolate Chips:
Rezept für superweiche süsse Zucker-Zimt-Brezeln mit Chocolate Chips aus Hefeteig / soft sweet chocolate chip pretzels
Zutaten (ergibt 8 Brezeln):
Für den Hefeteig:
250ml Milch
75g Butter
ca. 500g backstarkes Mehl (Type 550)
1 Packung Instant-Trockenhefe
75g Zucker
1 Prise Salz
1 Ei (Gr. M)
ca. 1 Handvoll backstabile Schokotropfen (hier: Zartbitter)
Für das Wasserbad:
Wasser
ca. 3 EL Natron
außerdem:
ca. 4-5 EL geschmolzene Butter
ca. 75g Zucker
ca. 3 EL gemahlener Zimt
Zubereitung:
- Zunächst den Hefeteig vorbereiten. Hierfür Butter und Milch auf dem Herd lauwarm erhitzen (nicht kochen lassen!), bis die Butter geschmolzen ist. Die Milch sollte handwarm sein.
- Mehl, Hefe, Zucker und Salz in die Rührschüssel einer Küchenmaschine (*Amazon Partnerlink) geben (es sei denn, Ihr knetet von Hand, dann ist die Art der Rührschüssel egal). Ei und die warme Milch dazu geben und alles mehrere Minuten lang kneten, bis der Teig schön geschmeidig ist und nicht mehr allzu sehr klebt. Man sagt, er solle sich vom Schüsselrand lösen. Ist er noch zu feucht, nach und nach etwas Mehl dazu geben.
- Zum Schluß noch die Schokotröpfchen dazu geben und den Teig auf ganz leicht bemehlter Unterlage durchkneten und zu einem runden Teigstück formen. Dieses in einer sauberen Schüssel platzieren, Frischhaltefolie darüber, dann am besten noch ein Geschirrtuch, damit es muckelig warm wird und ca. eine Stunde lang an einem warmen, zugfreien Ort gehen lassen. Der Teig sollte sich in etwa verdoppelt haben.
- Den Backofen auf 205°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier (oder solchen Dauerbackmatten *Amazon Partnerlink) belegen. Wer nur ein Backblech hat, backt nacheinander auf diesem einen, auch kein Ding.
- Den Teig einmal einboxen, aus der Schüssel holen und dann in 8 etwa gleich große Portionen teilen. Aus den Teiglingen mit den Händen nun jeweils eine ca. 50cm lange Schlange rollen, dabei aufpassen, dass der Teig nicht reißt. Die Teigschlange vor sich legen und zwar in “U-Form“. Die beiden Enden zwei mal umeinander drehen, den so entstandenen Teigwirbel dann nach unten umklappen, um eine Brezelform zu erhalten. Mit den restlichen Teigstücken ebenso verfahren.
- Einen großen Topf ca. 15cm hoch mit Wasser füllen und zum Kochen bringen. Natron dazu geben (am besten dann ein bisschen zur Seite gehen, das kann nämlich dampfen), umrühren, dann die Temperatur etwas niedriger schalten, so dass das Wasser nur noch köchelt.
- Nun mithilfe eines Schöpflöffels ca. 2-3 Brezeln (je nachdem, wie groß der Topf ist) vorsichtig ins Wasser gleiten lassen und für 30 Sekunden hierin köcheln lassen. Dann herausheben, abtropfen lassen und auf die Backbleche verteilen.
- Die Backbleche nun nacheinander für ca. 13-15 Minuten auf mittlerer Einschubleiste in den Ofen geben. Die Brezeln sollten durchgebacken und leicht gebräunt sein, aber nicht zu duster drein schauen.
- Unterdessen die Butter schmelzen lassen. Zucker und Zimt mischen und auf einer flachen Platte ebenmässig verteilen.
- Die Brezeln sofort nach dem Backen vorsichtig mit einem Pfannenwender vom Backpapier lösen, mit der Butter bepinseln und kopfüber in Zucker, Zimt und Liebe tunken. Dann wieder umdrehen und auf einer Schale zum Verzehr bereit machen. Denn gleich geht sie los, die Zuckerzimtmitschokolade-Brezel Sause. Man kann dazu noch Schokosauce oder Karamell servieren, aber am allerbesten am gleichen Tag verzehren. Ich finde, sie halten sich nicht allzu tapfer ungegessen im Brotschrank.
Wem das Rezept gefällt, könnte dieses(eines meiner Toprezepte) für die superweichen Schokobrötchen wie vom Bäcker ebenso munden.
Hier das Brezelrezept noch mal zum Ausdrucken:
Rezept für süsse Zucker-Zimt Brezeln aus Hefeteig mit Chocolate Chips
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 250 ml Milch
- 75 g Butter
- ca. 500 g backstarkes Mehl (Type 550)
- 1 Packg Instant Trockenhefe
- 75 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei (Gr. M)
- ca. 1 Handvoll backstabile Schokotropfen
Für das Wasserbad:
- Wasser
- ca. 3 geh. EL Natron
außerdem:
- ca. 4-5 EL geschmolzene Butter
- ca. 75 g Zucker
- ca. 3 EL gemahlener Zimt
Anleitungen
- Zunächst den Hefeteig vorbereiten. Hierfür Butter und Milch auf dem Herd lauwarm erhitzen (nicht kochen lassen!), bis die Butter geschmolzen ist. Die Milch sollte handwarm sein.
- Mehl, Hefe, Zucker und Salz in die Rührschüssel einer Küchenmaschine geben (es sei denn, Ihr knetet von Hand, dann ist die Art der Rührschüssel egal). Ei und die warme Milch dazu geben und alles mehrere Minuten lang kneten, bis der Teig schön geschmeidig ist und nicht mehr allzu sehr klebt. Man sagt, er solle sich vom Schüsselrand lösen. Ist er noch zu feucht, nach und nach etwas Mehl dazu geben.
- Zum Schluß noch die Schokotröpfchen dazu geben und den Teig auf ganz leicht bemehlter Unterlage durchkneten und zu einem runden Teigstück formen. Dieses in einer sauberen Schüssel platzieren, Frischhaltefolie darüber, dann am besten noch ein Geschirrtuch, damit es muckelig warm wird und ca. eine Stunde lang an einem warmen, zugfreien Ort gehen lassen. Der Teig sollte sich in etwa verdoppelt haben.
- Den Backofen auf 205°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier (oder Dauerbackmatten) belegen. Wer nur ein Backblech hat, backt nacheinander auf diesem einen, auch kein Ding.
- Den Teig einmal einboxen, aus der Schüssel holen und dann in 8 etwa gleich große Portionen teilen. Aus den Teiglingen mit den Händen nun jeweils eine ca. 50cm lange Schlange rollen, dabei aufpassen, dass der Teig nicht reißt. Die Teigschlange vor sich legen und zwar in "U-Form". Die beiden Enden zwei mal umeinander drehen, den so entstandenen Teigwirbel dann nach unten umklappen, um eine Brezelform zu erhalten. Mit den restlichen Teigstücken ebenso verfahren.
- Einen großen Topf ca. 15cm hoch mit Wasser füllen und zum Kochen bringen. Natron dazu geben (am besten dann ein bisschen zur Seite gehen, das kann nämlich dampfen), umrühren, dann die Temperatur etwas niedriger schalten, so dass das Wasser nur noch köchelt.
- Nun mithilfe eines Schöpflöffels ca. 2-3 Brezeln (je nachdem, wie groß der Topf ist) vorsichtig ins Wasser gleiten lassen und für 30 Sekunden hierin köcheln lassen. Dann herausheben, abtropfen lassen und auf die Backbleche verteilen.
- Die Backbleche nun nacheinander für ca. 13-15 Minuten auf mittlerer Einschubleiste in den Ofen geben. Die Brezeln sollten durchgebacken und leicht gebräunt sein, aber nicht zu duster drein schauen.
- Unterdessen die Butter schmelzen lassen. Zucker und Zimt mischen und auf einer flachen Platte ebenmässig verteilen.
- Die Brezeln sofort nach dem Backen vorsichtig mit einem Pfannenwender vom Backpapier lösen, mit der Butter bepinseln und kopfüber in Zucker, Zimt und Liebe tunken. Dann wieder umdrehen und auf einer Schale zum Verzehr bereit machen. Denn gleich geht sie los, die Zuckerzimtmitschokolade-Brezel Sause. Man kann dazu noch Schokosauce oder Karamell servieren, aber am allerbesten am gleichen Tag verzehren. Ich finde, sie halten sich nicht allzu tapfer ungegessen im Brotschrank.
Habt einen bezaubernden Tag, Ihr lieben. Mit den besten Menschen ever.
Liebst
Jeanny
*Amazon Partnerlink bedeutet, dass ich, solltet Ihr auf meine Empfehlung hin etwas erwerben, eine klitzekleine Provision erhalte.
18 Kommentare
Liebe Jeanny,
Urlaubszeit ist Backzeit und da habe ich die größten Erfolge mit Deinen Rezepten… letztes Jahr Hefe-Streusel mit Blaubeeren frisch aus dem Ofen, dieses Jahr die Brezeln…
halte ich mich geduldig an Deine Hefetipps klappt auch dieser für mich eher schwierige Kandidat.
Liebste Grüße mit vollem Zimtmund aus Berlin!
Susanne
Hallo!
Ich habe die Brezeln nachgebacken und sie waren super lecker !
Jedoch sind mir die Schoko Tropfen beim gehen und formen geschmolzen.
Welche hast du denn benutzt ?
Auf der Packung stand „backfest“
Schade :(
Hallo Julia, das ist ja wirklich schade. Ich benutze stets die von Dr. Oetker (Werbung unbeauftragt), die sind wirklich backstabil.
Hab einen feinen Tag
Jeanny
Liebe Jeanny,
Ich backe nun schon lange fleißig deine tollen Rezepte nach- super lecker!
Ich habe nur eine kleine SOS-Frage. Ich habe gerade diese leckeren Brezel gebacken und soeben gelesen, dass sie sich nicht lange halten. Halten die Guten bis morgen? Ich wollte sie gerne mit auf Arbeit nehmen.
Danke für deine Hilfe!
Liebe Lydia, die werden morgen nicht schlecht sein, aber vermutlich weich und nicht mehr so fluffy. Am besten gut verschlossen aufbewahren ;)
Hallo Jeanny,
sieht super lecker aus!Ich habe das Rezept gesehen und hatte sofort Lust darauf, gesagt, getan – super lecker!!
Liebe Grüße und vielen Dank für die leckeren Rezepte – ich bin dein großer Fan geworden!
Oh ich freu mich dolle! Liebsten Dank Dir :)
Hallo! Ich würde das Rezept auch gerne ausprobieren und frage mich gerade, ob ich die Bretzel nicht direkt backen kann. Kenne den Schritt mit dem Wasserbad nämlich gar nicht. Kannst du vielleicht mal kurz sagen, wofür dieser Schritt ist?
Deine Sachen sehen übrigens immer so lecker aus und das, was ich bereits nachgebacken habe, war einfach immer super gut!!!
Liebe Grüße
Nina
Hej Nina, die Sache mit dem Natron-Wasserbad macht man immer, wenn man dem Gebäck eine Laugenähnliche Hülle verpassen will. Von außen schließt es schön ab und ergibt diese typische Struktur, innen bleibt es schön fluffig :)
Lieben Gruß und feines Wochenende Dir
Jeanny
Hab das Rezept direkt am nächsten Tag nach dem ich es gesehen habe getestet und die Bretzeln schmeckten so genial und meine sahen sogar am Ende so gut aus wie deine, war richtig stolz! Freunde haben sie auch für sehr gut befunden. Werde ich definitiv öfters machen, danke für das tolle Rezept!
Oh ich freu mich so sehr <3 Tausend Dank für das liebe Feedback!!
Feines Wochenende
Jeanny
Hallo Jeanny,
Ich bin ab Jahresbeginn immer total motiviert und will immer besonders viel schaffen, meistens leider zu viel, ich setze mich zu sehr unter Druck und verliere dann wieder die Lust :D Teufelskreis.
Aber als ich deine süßen Brezeln gesehen habe, habe ich mich nochmal auf das Wichtige konzentriert und neue Motivation gefunden :)
Danke also nicht nur für dein wunderbares Rezept, sondern auch für die neue Inspiration!
LG
Andrea von http://www.candbwithandrea.com
Liebe Jeanny!
Wow. Ich bin hin und weg! Heute das Rezept gesehen und dann gleich als Belohnung für‘s Lernen gebacken. Ein Traum. So fluffig und dabei aber auch saftig UND einfach eine Breze. Ich liebe Brezen. Und diese ist jetzt in meinem riesigen Brezenherz verankert und wird definitiv wieder gebacken.
Danke für dieses tolle Rezept.
Liebst, Maria
P. S. Ich habe nur die Hälfte gemacht und hatte kein Ei mehr zuhause. Hat trotzdem alles super geklappt ;-)
Oh ich freu mich, Maria. Ganz lieben Dank für das nette Feedback!
Feinen Tag
Jeanny
Hi Jeanny.Danke für die Antwort.Ja das kann sein.Ich hab die Enden nur oben gezwirbelt.Hab das irgendwie falsch verstanden.Danke fürs Video.Dem Geschmack tat es jedenfalls keinen Abbruch :D
jeu,…da passte alles bis auf das Formen….für mich.Also ich rollte also 50cm..das ja mächtig gross und machte es nach Anweisung.Das Teil ist zugross und weich um es in dem Topf mit Wasser überaupt zu bugsieren.Und ich bekam es nicht mal auf die Schöpfkelle.Da hab ich was falsch gemacht.Bloss was frag ich mich.Hast du ev. vom zubereiten Bilder?Ich hab die anderen dann halbiert.Nur es muss ja gehen in deinem Rezept stehts ja.Kannst mir Bitte das Brett vrom Kopp lockern :D.Ansonsten köstelich!!!!
Huhuchen Kristina, mh, ich versteh die Frage noch nicht so ganz, erklär mal :) Die Brezelstränge sind ja erst mal lang, aber wenn umhergezwirbelt und zur Brezel geformt ja nicht mehr. Sie passten dann 1a auf meine Schöpfkelle, um sie ins Wasser zu schubsen. Sorry :)
Liebst
Jeanny
Noch mal nachgedacht. Vielleicht hast Du den Bogen des “U” zu breit geformt. Schau mal hier: https://www.thekitchn.com/technique-how-to-shape-a-pretz-84845
LG
Jeanny