Am 13. Dezember feiert ganz Schweden das Luciafest. Traditionell wird an diesem Tag feines duftendes Hefe Safrangebäck namens “Lussekatter” oder “Lusseboller” aus dem Ofen gezaubert. Übersetzt heißt Lussekatter übrigens “Luciakatze”, weil die kleinen Hefeteilchen aussehen wie kleine Kätzchen, die es sich ob der Kälte draußen drin schön muckelig gemacht haben und zusammengerollt vor dem Kamin liegen.
Nun sind wir natürlich nicht in Schweden (obgleich ich Schweden gerne mal im Winter sehen und hoffen würde, dass es genau so ist, wie in Bullerbü beschrieben) und der Dezember winkt auch noch nicht von unseren Kalenderblättern, aber ich habe Hunger auf die leckeren Safran Hefegebäck Teilchen im Miezekatzenformat und vielleicht Ihr ja auch, wieso also warten, bis die Nordeuropäer den offiziellen Lussekatter Start anzetteln?
Ich habe das Original im übrigen etwas abgewandelt, nämlich ohne Rosinen gebacken, denn Rosinen sind in unserem Hause strengstens untersagt. Schicksalhafterweise waren in meiner Studentenfutterpackung in dieser Woche zu wenig Nüsse und zu viele Cranberries (typisch!), so daß ich eine Menge Lussekatter-Rosinenersatz-Kapital im Hause hatte. Denn: Wenn das Leben Dir zu viele Cranberries in der Nussmischung schenkt, mach einfach Lussekatter daraus! Gerne auch mit Hagelzucker, auch wenn dieser in den Originalrezepten nicht vorgesehen ist.
Ansonsten bin ich im Vergleich zu den letzten Jahren stimmungsbezogen schon ein bisschen angeweihnachtlicht. Vermutlich, weil es hier (und das in Norddeutschland!) vor wenigen Wochen schon schneite und Schal und Mütze bereits Teil der täglichen Draußenuniform wurden. Das Kind hat fleissig Scherenschnitt-Kerzen gebastelt und an unser Küchenfenster geklebt, erste Kekse wurden bereits gebacken und ich freue mich auf ein paar ruhige Wochen im Dezember. Den halte ich mir oft so gut es geht frei und bis auf eine kleine Meran-Reise im Dezember steht der familiären Weihnachtskuschelei nichts im Wege. Ich freue mich drauf. Aber zunächst verrate ich Euch das Rezept für Lussekatter, mal mit Hagelzucker dekoriert, mal mit Zucker Zimt, ganz wie Ihr mögt.
Rezept für Lussekatter mit Cranberries – schwedisches Safrangebäck aus Hefeteig
Zutaten:
Für den Hefeteig:
1/4 TL Safranfäden (findet Ihr in den meisten Gewürzregalen in guten Supermärkten oder online hier *Amazon Partnerlin) – gerne ein bisschen zerbröselt oder zermörsert
175ml Milch
60g weiche Butter
475-500g Weizenmehl
1 Packung Trockenhefe instant (also ohne vorheriges Auflösen)
1 Prise Salz
50g Zucker
75g Quark (20% Fettgehalt)
2 Eier (Gr. M), verquirlt
28 getrocknete Cranberries (oder Rosinen)
Außerdem:
1 Eigelb (Gr. M)
1 TL Wasser
Hagelzucker
oder 3 EL Zucker vermischt mit einer ordentlichen Prise Zimt
Zubereitung:
1.) Safran, Milch und Butter auf dem Herd in einem Topf erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist und die Milch kurz vor dem Köcheln steht. Sie sollte jedoch nicht kochen. Dann sofort vom Herd ziehen und handwarm abkühlen lassen. Kippt man sie nämlich zu heiß über die Hefe, geht letztere in den Streik und der Hefeteig hat so überhaupt keine Lust, aufzugehen.
2.) Zunächst nur 475g des Mehls, Hefe, Zucker und Salz in einer Rührschüssel vermengen. Die lauwarme Safran-Butter-Mixtur, Quark und die beiden verquirlte Eier dazu geben und mit der Küchenmaschine oder den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Die Küchenmaschine schafft das in wenigen Minuten, mit der Hand muß man schon ein bisschen sportlich Geduld zeigen. Ist der Teig noch zu feucht oder klebrig, einfach nach und nach etwas Mehl hinzufügen, nicht zu viel jedoch. Arbeitet man mit der Küchenmaschine, sollte sich der Teig deutlich vom Schüsselrand lösen in der Rotation.
3.) Den Teig aus der Schüssel holen und auf einer ganz leicht bemehlten Unterlage noch ein zwei mal durchwalken und zu einer Teigkugel formen. Den Teig nun in eine leicht geölte Schüssel geben, mit Frischhaltefolie und einem Geschirrtuch abdecken, dann an einem warmen, zugfreien Ort ca. 1 – 1,5 Stunden gehen lassen, bis sich der Teig deutlich vergrößert hat.
4.) Die Teigkugel aus der Schüssel nehmen, einmal durchkneten, zu einer Rolle formen und in 14 Stücke teilen. Die Teigstücke dann einzeln entnehmen und je zu ca. 30cm langen, gleichmässig dicken Rollen formen und von beiden Enden entgegengesetzt s-förmig aufrollen, bis sich die Enden in der Mitte begegnen.
5.) Die Schnecken auf zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche verteilen (gerne mit etwas Abstand zueinander) und erneut an einem Warmen Ort abgedeckt 30-60 Minuten lang gehen lassen.
6.) Den Ofen unterdessen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
7.) Eigelb mit dem Wasser verquirlen und die Lussekatter damit einstreichen. Mit Hagelzucker oder Zucker-Zimt bestreuen, in die Teigenden jeweils eine getrocknete Cranberry stupfen und die beiden Bleche nacheinander je ca. 10-12 Minuten lang backen.
Rezept für schwedische Lussekatter - Safrangebäck
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 1/4 TL Safranfäden gerne ein bisschen zerbröselt oder zermörsert
- 175 ml Milch
- 60 g weiche Butter
- 475-500 g backstarkes Mehl (Typ 550)
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 1 Prise Salz
- 50 g Zucker
- 75 g Quark (20% Fettanteil)
- 2 Eier (Gr. M), leicht verquirlt
- 28 getrocknete Cranberries oder Rosinen
außerdem:
- 1 Eigelb (Gr. M)
- 1 TL Wasser
- Hagelzucker zum Bestreuen
Anleitungen
- Safran, Milch und Butter auf dem Herd in einem Topf erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist und die Milch kurz vor dem Köcheln steht. Sie sollte jedoch nicht kochen. Dann sofort vom Herd ziehen und handwarm abkühlen lassen. Kippt man sie nämlich zu heiß über die Hefe, geht letztere in den Streik und der Hefeteig hat so überhaupt keine Lust, aufzugehen.
- Zunächst nur 475g des Mehls, Hefe, Zucker und Salz in einer Rührschüssel vermengen. Die lauwarme Safran-Butter-Mixtur, Quark und die beiden verquirlte Eier dazu geben und mit der Küchenmaschine oder den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Die Küchenmaschine schafft das in wenigen Minuten, mit der Hand muß man schon ein bisschen sportlich Geduld zeigen. Ist der Teig noch zu feucht oder klebrig, einfach nach und nach etwas Mehl hinzufügen, nicht zu viel jedoch. Arbeitet man mit der Küchenmaschine, sollte sich der Teig deutlich vom Schüsselrand lösen in der Rotation.
- Den Teig aus der Schüssel holen und auf einer ganz leicht bemehlten Unterlage noch ein zwei mal durchwalken und zu einer Teigkugel formen. Den Teig nun in eine leicht geölte Schüssel geben, mit Frischhaltefolie und einem Geschirrtuch abdecken, dann an einem warmen, zugfreien Ort ca. 1 - 1,5 Stunden gehen lassen, bis sich der Teig deutlich vergrößert hat.
- Die Teigkugel aus der Schüssel nehmen, einmal durchkneten, zu einer Rolle formen und in 14 Stücke teilen. Die Teigstücke dann einzeln entnehmen und je zu ca. 30cm langen, gleichmässig dicken Rollen formen und von beiden Enden entgegengesetzt s-förmig aufrollen, bis sich die Enden in der Mitte begegnen.
- Die Schnecken auf zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche verteilen (gerne mit etwas Abstand zueinander) und erneut an einem Warmen Ort abgedeckt 30-60 Minuten lang gehen lassen.
- Den Ofen unterdessen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Eigelb mit dem Wasser verquirlen und die Lussekatter damit einstreichen. Mit Hagelzucker oder Zucker-Zimt bestreuen, in die Teigenden jeweils eine getrocknete Cranberry stupfen und die beiden Bleche nacheinander je ca. 10-12 Minuten lang backen.
Am besten schmecken die schwedischen Weihnachtsschnecken noch lauwarm oder am gleichen Tag.
Habt einen feinen und leckeren Tag mit den besten Menschen, die Ihr habt!
Liebst
Jeanny
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14 Kommentare
Wow! Das Rezept klingt wundervoll und die Bilder haben es auf meine “Kochliste” setzen lassen. Das kochen wir definitiv kommende Woche nach :) Den Safran haben wir grad bekommen. Danke für die Anregung! :) Grüße aus Hamburg
Ich habe nur einen kurzen Kommentar:
Die Aussage in der Rezeptbeschreibung, “lussekatter” bedeute “Lucia-Katze” ist definitiv falsch.
Ich kann sowohl Schwedisch, als auch Dänisch und Norwegisch:
“Lussekatter” bedeutet Läusekatzen und nichts anderes
Hallo Maria! Schwedische Deutschlehrerin hier. Wenn Du mit “Läusen” die kleine Tiere meinst, die z.B. in den Haaren leben können, stimmt das nicht! Die Laus heisst “lusen” auf Schwedisch und “die Läuse” heissen “lössen” auf Schwedisch. “Lusse” ist ein Wort, das von Lucia gebildet ist. Man sagt z.B. “lussar” wenn man in ein Lucia-Zug geht (das heisst in weissen Kleidern mit Kerzen rumlaufen und schöne Lucia-Lieder singen). “Lucia-Katze” ist deshalb eine ziemlich gute Überstezung!
Zucker auf die Katzen ist in Schweden jedoch undenkbar! :-)
Hej, nachdem ich am letzten Wochenende in Schweden war, suchte und fand ich das tolle Lussekatte-Rezept. Eine Frage habe ich noch: 1 Tütchen Instant-Trockenhefe = 1/2 Würfel Frischhefe. Brauche ich wirklich nur 1 Tütchen, weil die Katzen nicht so aufgehen sollen – oder doch 2, weil ich ja fast 500g Mehl nehmen muss? Eine schnelle Antwort wäre toll, denn Lucia naht!
Tack!
Moin moin Elli,
1 Tütchen ist korrekt :)
liebsten Gruß
Jeanny
Hej Jeanny,
da hast du mir aber tüchtig Appetit gemacht mit deinen Lussekattern und den appetitlichen Fotos!
Seitdem ich vor ein paar Jahren mal im Dezember in Stockholm war und diese Leckerei mindestens einmal am Tag frisch und warm aus dem Ofen zusammen mit einem leckeren Milchcafé genossen habe – herrlich – backe ich sie auch selbst immer am Luciatag! Sie sind so schön fluffig und schmecken wirklich noch warm am besten! Komme doch in Versuchung sie am Wochenende schon zu backen, hehe…
Die Orangenweihnachtsplätzchen habe ich auch schon mit meiner selbst gemachten Orangenmarmelade nachgebacken, lecker! Nun muss ich sie nur noch zusammen mit einem Glas Marmelade verschenken, am besten bevor sie wir sie alle selber aufmoppeln!
Liebe Grüße,
Mone*
Wo hast du die wunderschöne Karten her?!
Hej, das gibts auf jeden Fall zur Taufe und zum Namenstag meiner kleinen Lucia. Kann man den Safran evtl durch Kurkuma ersetzen oder hat der einen Eigengeschmack.
Also Kurkuma wäre auf jeden Fall ein ganz schön anderer Geschmack :) Würde ich eher von abraten in dem Zusammenhang :)
Kannst den Safran natürlich weglassen, wenn Du ihn nicht findest oder magst.
Liebst und feine Taufe Euch <3
Jeanny
Leckerst <3
So hübsch, danke fürs Rezept!
Gern geschehen :)
Ich muss sofort meine Backkünste auf Vordermann bringen, denn diese Miezekatzen sind herzallerliebst <3
xx Rena
http://www.dressedwithsoul.com
Oh ja, und ganz eventuell schnurrt man nach dem Essen auch ein bisschen wie ein Kätzchen :)
Hab einen feinen Tag!
Jeanny