Heute folgt ein Rezept für Butterkuchen in einer fruchtigen Variante.
Butterkuchen ist ganz bestimmt nicht nur in Bremen zu finden, aber seit ich hier lebe, hat sich mein Verbrauch dieses saftigen Blechkuchen Klassikers eindeutig um ein vielfaches erhöht. Jede Bremer Bäckerei, die etwas auf sich hält, hat täglich frischen Butterkuchen in den Auslagen, gerne in unzähligen Varianten und wie mir scheint backt jeder Bäcker nach einem geheim gehüteten Spezialrezept.
“Eine Platte Butterkuchen bitte” ist daher ein Satz, den man in der Hansestadt oft zu Ohren oder auch über die Lippen bekommt. Schon der Duft frischen Butterkuchens ist so betörend, dass er mich wie eine Ameise ganz magisch anzieht.
Ich erinnere mich an eine Nacht vor ganz schön vielen Jahren, in der ich von einer Firmenfestivität nachhause kam. Auf meinem Nachhauseweg kam ich an einer Backstube vorbei, aus deren kleinen gekippten Schachtfenstern feinster Butterkuchenduft drang.
Als ich an der Tür klopfte und mir die Zunge schon auf dem gepflasterten Neustadtweg hing öffnete ein netter Bäcker und erklärte mir, es handele sich hier nur um die Backstube einer Bäckerei, allerdings hier leider ohne Verkauf. Diese Information ereilte mich wie ein eiskalter Schneeball, der einen aus süssen Träumen herausreißt und mitten im Gesicht landet. Flupp.
Ich schlief in dieser Nacht mit großem Butterkuchen-Jieper ein, den auch ein nächtliches Heisshunger Not Brot mit dick aufgestrichener Schokocreme nicht mehr abwenden konnte. Am nächsten Morgen gab es kein Halten mehr an der Rührschüssel und mein erster Butterkuchen huschte aus dem Ofen.
Auch wenn ich mir natürlich noch immer gerne Butterkuchen auf die Hand für unterwegs beim Lieblingsbäcker kaufe, wusste ich ab diesem Zeitpunkt: den bekommt man selber sehr gut hin. Wie vom Bäcker, allerdings noch warm wie eben nachts vom Bäcker.
Heute zeige ich Euch ein Rezept für Butterkuchen mit Blaubeeren, aber auch andere Beeren, Äpfel oder Birnen können auf dem Hefeteig Platz finden. An der Butter sollte man allerdings nicht sparen. Für Tipps, wie man Hefeteig backt, verweise ich gerne noch mal auf meinen kleinen Beitrag hierzu “Backen mit Hefe”.
Blaubeer Butterkuchen Rezept
Zutaten:
Für den Teig:
300ml fettarme Milch
1 Würfel frische Hefe
125 g Zucker
650 g Mehl
3 Eier (Gr. M)
125g weiche Butter
Für den Belag:
125g weiche Butter in kleinen Würfeln
ca. 125g frische Blaubeeren
75g Mandelhobel
ca. 8-12 EL Zucker (je nach Süsswunsch und natürlich Säuregrad der Beeren)
Zubereitung:
- Zunächst den Hefeteig herstellen. Hierfür die Milch in einem Topf lauwarm erwärmen (nicht zum Kochen bringen. Etwas von der Milch (ca. 3-4 EL) in eine kleine Schüssel geben und darin zerbröselte Hefe und Zucker vermengen.
- In eine Rührschüssel Mehl, Eier, Milch und Hefemilch geben und mit einer Küchenmaschine ca. 3-4 Minuten lang mixen.
- Dann die Butter in Würfeln hinzufügen und weitere 3-4 Minuten lang mischen. Ist der Teig noch allzu klebrig, gerne peu a peu noch 3-4 EL Mehl einmengen. Kann man wenn man keine kräftige Küchenmaschine hat übrigens auch mit der Hand machen. Handmixer sind mit so viel Teig meistens leider etwas überfordert.
- Den Teig nun zugedeckt 90 Minuten lang an einem warmem, zugfreien Ort gehen lassen.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Ist der Teig ausreichend aufgegangen, mit einer bemehlten Faust in das schöne Teigstück boxen und den Teig aus der Form holen, auf das Blech geben und entweder mit den (am besten bemehlten) Händen gleichmässig auf dem Blech verteilen oder mithilfe eines solchen, kleinen Kuchenblechrollers* (Amazon Partnerlink) ausrollen. Den Teig nun erneut 15-20 Minuten lang gehen lassen.
- Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Mit den Fingern nun kleine Mulden in den Teig stippen. Diese mit den kleinen Butterwürfeln versehen, dann mit Blaubeeren, Mandelhobeln belegen und zuletzt mit Zucker bestreuen. Der Butterkuchen kann nun für 20 Minuten in den Ofen.
- Ich mag den Butterkuchen am liebsten weich und warm aus dem Ofen, direkt Mund auf und Kuchen rein. Ein Traum in saftig, weich und warm, auch für Nicht-Bremer. Am besten am gleichen Tag verzehren.
Hier das Rezept noch mal zum Ausdrucken:
Rezept für Blaubeer-Butterkuchen
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 300 ml Milch
- 1 Würfel frische Hefe
- 125 g Zucker
- 650 g Mehl
- 3 Eier (Gr. M)
- 125 g weiche Butter
Für den Belag
- 125 g Butter in Flöckchen
- 125-200 g frische Blaubeeren
- 75 g Mandelhobel
- 8-12 EL Zucker
Anleitungen
- Zunächst den Hefeteig herstellen. Hierfür die Milch in einem Topf lauwarm erwärmen (nicht zum Kochen bringen. Etwas von der Milch (ca. 3-4 EL) in eine kleine Schüssel geben und darin zerbröselte Hefe und Zucker vermengen.
- In eine Rührschüssel Mehl, Eier, Milch und Hefemilch geben und mit einer Küchenmaschine ca. 3-4 Minuten lang mixen. Dann die Butter in Würfeln hinzufügen und weitere 3-4 Minuten lang mischen. Ist der Teig noch allzu klebrig, gerne peu a peu noch 3-4 EL Mehl einmengen. Kann man wenn man keine kräftige Küchenmaschine hat übrigens auch mit der Hand machen. Handmixer sind mit so viel Teig meistens leider etwas überfordert.
- Den Teig nun zugedeckt 90 Minuten lang an einem warmem, zugfreien Ort gehen lassen.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Ist der Teig ausreichend aufgegangen, mit einer bemehlten Faust in das schöne Teigstück boxen und den Teig aus der Form holen, auf das Blech geben und entweder mit den (am besten bemehlten) Händen gleichmässig auf dem Blech verteilen oder mithilfe eines solchen, kleinen Kuchenblechrollers ausrollen. Den Teig nun erneut 15-20 Minuten lang gehen lassen.
- Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Mit den Fingern nun kleine Mulden in den Teig stippen. Diese mit den kleinen Butterwürfeln versehen, dann mit Blaubeeren, Mandelhobeln belegen und zuletzt mit Zucker bestreuen. Der Butterkuchen kann nun für 20 Minuten in den Ofen.
- Ich mag den Butterkuchen am liebsten weich und warm aus dem Ofen, direkt Mund auf und Kuchen rein. Ein Traum in saftig, weich und warm, auch für Nicht-Bremer. Am besten am gleichen Tag verzehren.
Ich wünsche Euch einen fantastischen Tag. Und wie immer: wenn Ihr das Leckerchen hier nachbackt, dann freue ich mich, wenn Ihr mich auf Instagram tagged oder auf Facebook markiert. Macht mich nämlich ganz schön glücklich.
Liebst,
Eure Jeanny
Solltet Ihr das Rezept ausprobiert haben, freue ich mich dolle über Kommentare oder Fotos auf Instagram (am besten mit #zuckerzimtundliebe und @zuckerzimtundliebe taggen, damit ich es auch nicht übersehe).
*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Amazon Partnerlink bedeutet, dass ich, solltet Ihr auf meine Empfehlung hin etwas erwerben, eine klitzekleine Provision erhalte.
33 Kommentare
Gerade habe ich die Blaubeer-Butterkuchen aus dem Ofen geholt. Das Rezept ist perfekt. Ich hatte die Menge halbiert, wir sind zu zweit. Mittlerweile habe ich mehrere Rezepte von Dir ausprobiert, angefangen mit den Portugisischen Puddingtörtchen, und bin begeistert.
Vielen Dank
Hallo Eva,
ganz lieben Dank für die nette Rückmeldung, hat mir den Tag versüßt :)
Guten Butterkuchen-Appetit wünsche ich
Jeanny
Hi,
Wie groß ist dein Blech?
Könnte man auch nur die Hälfte machen? Ein ganzes Blech erscheint mir für einen 2 Personen Haushalt zu viel
Hallo Anne, ja, ist ein normales Ofenblech. Du könntest das Rezept natürlich halbieren und dann evtl. mit einem Backrahmen arbeiten oder per Alufolie eine Blechgrenze bauen :)
Feines Wochenende Dir
Jeanny
Um das “Problem” des Trocknens zu umgehen, friere ich einen Teil ein. In der Mikrowelle auftauen und reinsetzen – ähm, beißen!
Danke für das tolle Rezept, dafür “opfere” ich gerade meine letzte Hefe.
Hallo!
Am Wochenende besuchen wir Freunde, da ist der Butterkuchen ein perfektes Mitbringsel. Kurze Frage dazu: Kann man den Hefeteig am Abend vorbereiten und über Nacht im Kühlschrank gehen lassen?
Viele Grüße, Angela
Liebe Angela, ja, kann man wohl (auch wenn ich das noch nie gemacht habe, aber ich weiß, dass Leser das so handhaben). Vor dem Weiterverarbeiten dann wieder kurz Raumtemperatur annehmen lassen.
LG und schönes Wochenende!
Jeanny
Reduzier dann am besten die Hefe auf ca. 1/3 der angegebenen Menge. Ich backe grundsätzlich mit weniger Hefe, benutze auch für dieses Rezept nur etwa die Hälfte und lasse den Teig im Zweifel lieber länger gehen. Schmeckt einfach besser mit weniger Hefe. Über Nacht gehen lassen ist dafür wirklich super!
Hallo! Ich glaube, in der Druckversion fehlt Belagsbutter! Lg
Oh lieben Dank, ich schau gleich nach.
Viele Grüße!
Jeanny
Liebe Jeanny,
vielen Dank für dieses fantastische Rezept. Der Kuchen ist sooooo lecker, einfach super.
Ich 5 EL Mehl mehr genommen, weil er so klebte, aber nach dem “Gehen ” klebte er nicht mehr. Und beim Belag haben mir 4 EL Zucker gereicht.
Diesen fantastischen Kuchen werde ich öfter backen.
LG Petra
Liebe Petra,
ganz ganz lieben Dank für das liebe Feedback! Ich könnte den ja jeden Tag essen, besonders wenn es draußen regnet :)))
Hab einen feinen Sonntag!
Jeanny
Ich habe gestern Dein Rezept nachgebacken…kam natürlich super an! Hefeteig ist schließlich immer eine Klasse für sich!
Das ist ein fantastisches Rezept! Endlich ist auch mir mal ein Hefeteig gelungen.. :) ich freue mich schon darauf das nächste Rezept von dir auszuprobieren!! Liebe Grüße, Dodo
Juhu, makes me happy :)
Hallo,
super Rezept und wunderschöne Fotos :)
Ich finde Blaubeeren haben so eine tolle Farbe…
Ganz liebe Grüße auch von meinem kleinen Blog
Isabella
Tolle Bilder ? tolles Rezept :-) lG Marlies
Herzlichen Dank :)
Ein tolles Foto, ein tolles Rezept…. U
Und mit Deiner Anleitung zum Hefeteig ist auch mir dieser verteufelte Teig endlich mal geglückt, was zu glücklichen Momenten mit der Tochter auf der Fensterbank im Sonnenschein mit lauwarmem Blaubeer-Bananen (!)-kuchen führte.
Es dankt sehr herzlich eine regelmäßige, aber eher stille Leserin.
Oh, das freut mich so :) Ganz lieben Gruß!
Jeanny
Ich habe den Kuchen heute gebacken. Eigentlich ein super Rezept….aber es war viel zu viel Teig für mein Blech. Halb so hoch hätte ausgereicht….gibt es da große Unterschiede…habe einen normalen Ofen….bin gespannt ob der Kuchen nach dem Auftauen noch schmeckt. Liebe Grüße
Bei den Bildern konnte ich gar nicht anders…! Habe den Kuchen gestern Abend gebacken und heute haben sich meine Arbeitskollegen (und natürlich ich) daran erfreut :-). Habe die doppelte Menge Blaubeeren genommen – super lecker! Beim nächsten Mal gibts ihn aber direkt aus dem Ofen, wenn er noch schön weich und warm ist. Über Nacht ist er doch ein wenig trocken geworden. Super leckeres Rezept! Danke!
Ich habe deinen Kuchen heute gebacken. Super locker, luftig und lecker ist er geworden! Den wird es sicher noch öfter geben!
Anmerkungen: Ich hatte nur Eier Größe L da, dafür habe ich einfach mehr Mehl dazugegeben bis der Teig nicht mehr klebrig war. Mit dem Handmixer ließ sich der Teig kaum rühren – einfach zu viel, zu schwer, zu klebrig. Aber ich bin eh ein Fan von mit der Hand kneten. ;)
Der Teig war dann so viel, dass ich noch einen Teil abgezweigt und einen kleinen Hefezopf gebacken habe…
Liebe Grüße,
Carolin
Boah so einen gabs bei der Oma früher <3
Den muss ich am Wochenende sofort backen!
Liebste Grüße
Janna
Bon appetit :)
Ich habe heute Dein Rezept nachgebacken, ist grade fertig geworden und sehr lecker! Ich hab allerdings Quark-Öl-Teig genommen und auch keine Eier, schmeckt trotzdem – auch warm!
Hui ich freu mich :)
Ich habe schon ewig keinen Butterkuchen gegessen. Ich glaube, Dein Rezept muss ganz schnell herhalten !! Vielen Dank.
Sehr gerne :) Liebe Grüße!
Ich liebe Butterkuchen. Allerdings bin ich noch nicht auf die Idee gekommen Butterkuchen mit Blaubeeren zu kombinieren. Wirklich tolle Idee!
Ganz lieben Dank :)
<3
Oh lecker Butterkuchen, den liebe ich auch! Allerdings habe ich ihn noch nie selber gebacken, das kann meine Mutter viel besser ^^. Deine Idee mit den Blaubeeren werde ich mir mal merken, die scheinen echt gut dazu zu passen.
Hab einen schönen Sonntag, Flo